12. März 2024

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Medizinische Fachangestellte

Großes Engagement bei Gewinnung und Betreuung der MFA

Symbolbild: MFA gesucht© Adobe Stock / HNFOTO

Stuttgart, 13. März 2024. Der Frühling rückt näher – und mit ihm die Zeit, in der Schülerinnen und Schüler ihre Abschlussprüfungen absolvieren und sich Gedanken um ihre berufliche Zukunft machen. Die Ärztekammer ist auf vielfältige Weise daran beteiligt, jungen Menschen zu zeigen, dass der Beruf der/des Medizinischen Fachangestellten (MFA) eine äußerst lohnende Tätigkeit sein kann: mit vielen beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten, mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und im Austausch mit vielen Patienten, die große Dankbarkeit zeigen, wenn man sich um sie kümmert. Wenn sich junge Menschen erst einmal für den MFA-Beruf entschieden haben, werden sie kammerseitig in der Aus-, Fort- und Weiterbildung professionell betreut.

Influencer werben für den MFA-Beruf

Die Anstrengungen der Kammer starten bereits damit, den Karriereweg als MFA „schmackhaft“ zu machen und die Vorteile dieses Berufs aufzuzeigen. Damit dies in der richtigen – und dafür angemessenen – Sprache geschieht, hat die Landesärztekammer beispielsweise Videos von TikTok-Influencern zentral auf ihrer Website platziert: Juna Smirnov, Teresa Bauer und der Rapper Cossu – allesamt selbst MFA oder Auszubildende – räumen für ihre jungen Zuschauerinnen und Zuschauer mit dem Klischee auf, dass MFA ihre Zeit im Wesentlichen damit verbringen, Termine zu verwalten. Darüber hinaus gelangen die jungen Interessierten durch einen einfachen Klick auf die Website der MFA-Ausbildungskampagne „Von Beruf wichtig“, einer gemeinsamen Initiative von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung. Auch die Kampagne spricht die jungen Menschen von ihrer Aufmachung her direkt an, gibt unter anderem Bewerbungstipps und liefert praxisnah und konkret Informationen darüber, was in der MFA-Ausbildung auf einen zukommt. Außerdem liefert sie für ein junges Publikum verständliche und nachvollziehbare Gründe, den MFA-Beruf zu ergreifen.

Ebenso wichtig nimmt die Ärztekammer auch die Aufgabe, junge Menschen direkt – von Angesicht zu Angesicht – anzusprechen:  So sind Mitarbeitende der Bezirksärztekammern beispielsweise regelmäßig mit eigenem Stand auf Bildungsmessen zu finden, wo sich Jugendlichen aller Schularten, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, über Ausbildungsmöglichkeiten kundig machen. Gegebenenfalls stehen den Jugendlichen am Stand auch Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung, die sich bereits in der Ausbildung befinden und aus erster Hand berichten können.  

„Scharnierfunktion“ beim Vermitteln von Praktika

Eine „Scharnierfunktion“ nimmt die Ärztekammer beim Weiterverbreiten von Informationen ein: Aktionstage wie die „Praktikumswochen Baden-Württemberg“ oder der „Girls‘ Day“ beziehungsweise „Boys‘ Day“ sind Initiativen, in deren Rahmen Schülerinnen und Schüler „Schnupperpraktika“ – beispielsweise auch in Arztpraxen – absolvieren und so den MFA-Beruf ungezwungen kennenlernen können. Junge Menschen „schauen den MFA über die Schulter“, bringen sich praktisch ein und erhalten wertvolle Einblick in das Berufsleben. Diejenigen, die ein Praktikum anbieten, haben die Chance, potenzielle „Mitarbeitende von morgen“ zu gewinnen. Die Ärztekammer sorgt durch die Weiterverbreitung von Informationen konkret dafür, dass Ärztinnen und Ärzte über solche Aktionstage und Angebote rechtzeitig informiert werden.  

Es gibt noch viele weitere Aktivitäten rund um die MFA-Gewinnung; konstruktiv begleitet werden sie vom Ausschuss „Medizinische Fachberufe“ der Landesärztekammer. Zu seinen Aufgaben gehört es, Vorgänge einzuschätzen, Prozesse zu optimieren sowie den Vorstand der Kammer bei Entscheidungen zu beraten und auf diese Weise gegebenenfalls neue Aktivitäten in die Wege zu leiten.

Die Landesärztekammer ist übrigens Mitglied im Landesverband der Freien Berufe Baden-Württemberg (LFB) – und daher durch ihn auch Teil des „Bündnisses zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und des Fachkräftenachwuchses 2023 bis 2027“. Die Bündnispartner unternehmen regelmäßig gezielte Anstrengungen, um junge Menschen für die Gesundheitsberufe zu begeistern. Für die Jahre 2023 bis 2027 hatte das Ausbildungsbündnis bereits verschiedene Handlungsfelder skizziert, darunter die Punkte „Berufliche Orientierung“ und „Chancengarantie“.

Auch Ausbildung der MFA ist zentrales Thema

Auch wenn sich junge Menschen schließlich für den MFA-Beruf entschieden haben, bleibt die Landesärztekammer ein wichtiger Bezugspunkt. Denn sie ist nach dem Berufsbildungsgesetz verantwortliche Stelle für die Ausbildung von MFA. So führen die vier Bezirksärztekammern im Einzugsgebiet der Landesärztekammer auch die Abschlussprüfungen der angehenden MFA durch; im Sommer 2023 konnten insgesamt 1.934 neue Medizinische Fachangestellte die Prüfung erfolgreich absolvieren und ins Berufsleben starten. Die Kammer setzt alle Hebel in Bewegung, damit die jungen Menschen in ihrer Ausbildungszeit bestmöglich betreut werden. So finden angehende MFA beispielsweise praktische Informationen zum Ausbildungsnachweis, zu den Prüfungen sowie zur Vorbereitung Musterprüfungen auf der Kammer-Website. Dazu kommen praktische (Bezugs-)Hinweise zur AzubiCard Baden-Württemberg, mit der Auszubildende von Vergünstigungen, Rabatten und besonderen Angeboten profitieren.

Auch für eventuelle Konfliktfälle hat die Kammer Strukturen bereitgestellt: Kommt es bei der MFA-Ausbildung zu Problemen zwischen Ausbilderinnen/Ausbildern und Auszubildenden, kann über die Bezirksärztekammer eine Ausbildungsberaterin/ein Ausbildungsberater hinzugezogen werden. Diese Beraterin beziehungsweise dieser Berater fungiert als neutrale Vermittlungsperson, die zur Schlichtung eines Konfliktes beitragen kann. Sie begleitet Auszubildende und Ausbilder durch den Aufklärungsprozess und versucht durch Schlichtungsgespräche, konkrete Konfrontationen abzubauen, das Ausbildungsverhältnis zu verbessern und damit zu erhalten.

Stichwort Arbeitgeber/Ausbilder: Damit auch „von dieser Seite her“ alles reibungslos verläuft, finden ausbildende Ärztinnen und Ärzte ebenfalls wichtige Informationen auf der Kammer-Website: darunter Vorlagen für Ausbildungsverträge mit entsprechenden Hinweisen, Rechtliches zur Ausbildung sowie eine Übersicht über Berufsschulen und Förderprogramme.

Zahlreiche Möglichkeiten in der Fort- und Weiterbildung

Ist die Ausbildung zum MFA erst einmal abgeschlossen, stellen sich weitere Fragen, beispielsweise: „Wie kann ich mich weiter beruflich qualifizieren und vorankommen?“ „Welche Fortbildungen kann ich machen, um meinen beruflichen Horizont zu erweitern?“ –Die Landesärztekammer hält auch hier Unterstützung parat. So ist die Kammer als zuständige Stelle für die Vergabe von Weiterbildungsstipendien an Medizinische Fachangestellte verantwortlich, deren Ausbildungsverhältnisse in ihrem Kammerbereich eingetragen sind. In diesem Zusammenhang ist sie für die Information, Beratung, Aufnahme und Förderung aller Interessenten, Bewerberinnen und Bewerber sowie Stipendiaten zuständig. Die Website gibt beispielsweise Auskunft über Förderungs- und Bewerbungsmodalitäten. Außerdem können sich Interessierte per Videostream einen Erfahrungsbericht anschauen.

Der Fortbildungsbereich auf der Website ist ebenfalls gut ausgebaut: Medizinische Fachangestellte finden hier komprimiert Veranstaltungen beispielsweise zu den Themen „Kommunikations- und Deeskalationstraining“, „Patientenbegleitung und Koordination“, „Impfmanagement“ und „Notfalltraining“. Die Anmeldung geht mit wenigen Klicks vonstatten; eine Übersicht (über Zeit und Ort der Veranstaltung, Kosten, angesprochene Zielgruppen etc.) garantiert Transparenz.  

Auch für Unterstützung im Fall des Wieder- beziehungsweise Quereinstiegs in den MFA-Beruf ist gesorgt. So wurden erst kürzlich Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Karlsruhe im Rahmen eines dreitätigen Seminars „fit gemacht“ für einen solchen Wieder- und Quersteinstieg. 

MFA sind ein ganz wichtiger Stützpfeiler in der Patientenversorgung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gilt es, sich dies vor Augen zu führen und alle Bemühungen konsequent darauf auszurichten. Für Nachwuchs sorgen, diesen gut ausbilden und den bereits im Beruf Tätigen spannende Perspektiven bieten – dies ist von essenzieller Bedeutung auch dahingehend, den Gesundheitssektor perspektivisch zu stabilisieren. Die Ärztekammer leistet hierzu einen umfangreichen Beitrag.