14. Februar 2024
MFA: Spannender und vielseitiger Beruf
Der Beruf „Medizinische Fachangestellte / Medizinischer Fachangestellter“ (MFA) steht nicht mehr auf Platz 1 bei Azubi-Neuverträgen. Waren es 2022 bundesweit noch 16.656 neue MFA-Ausbildungsverträge, wurden 2023 nur noch 16.071 Azubi-Vereinbarungen geschlossen. An der Spitze der neu geschlossenen Ausbildungsverträge stand im Jahr 2023 der Beruf „Kauffrau für Büromanagement“. Dies zeigen Auswertungen des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Dabei ist das Berufsbild der MFA überaus attraktiv, abwechslungsreich und bietet auch Aufstiegs-Chancen, sagt Dr. Sophia Blankenhorn, Präsidentin der Bezirksärztekammer Südwürttemberg und bei der Landesärztekammer Vorsitzende des Ausschusses „Medizinische Fachberufe“. Doch von Politik und Gesellschaft werde die Bedeutung der wertvollen Arbeit des Praxispersonals häufig nicht ausreichend anerkannt, bedauert sie. Trotz weitgehend geregelter Arbeitszeiten ohne Nacht- und Wochenenddienste wanderten Fachkräfte immer häufiger ab in Kliniken oder zu Krankenkassen. Ein Grund dafür sei die bessere Bezahlung, mit der die niedergelassenen Praxen als „gedeckelte Systeme“ nicht mithalten könnten, zumal Ausgaben für Energie und andere Fixkosten stiegen, so Dr. Blankenhorn.
Die Landesärztekammer ist nach dem Berufsbildungsgesetz „Verantwortliche Stelle“ für die MFA-Ausbildung und die vier Bezirksärztekammern für Organisation, Überwachung und Qualität der MFA-Ausbildung zuständig. Eine Möglichkeit, junge Menschen für das Berufsbild zu interessieren, sind Bildungsmessen: Jugendlichen aller Schularten, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, können sich dort konzentriert und effizient über Ausbildungsmöglichkeiten kundig machen.
So präsentierte sich beispielsweise Ende Januar die Bezirksärztekammer Südwürttemberg mit dem Ausbildungsberuf MFA auf der „Binea“ Bildungsmesse in Reutlingen, wo einige Hundert junge Menschen sich über den Start ins Berufsleben informierten. Am Stand der Bezirksärztekammer erfuhren sie dabei auch aus erster Hand von MFA-Azubi Antonia Mohl, die ihre Ausbildung in einer kardiologischen Praxis absolviert, dass MFA die wichtigsten Mitarbeitenden von Ärztinnen und Ärzten sind. Auch Nicole Jägel von der Abteilung „Medizinische Fachangestellte“ der Bezirksärztekammer Südwürttemberg warb bei potenziellen Neu-Azubis für den Beruf, denn MFA sind unentbehrlich im Gesundheitswesen und können nach der abgeschlossenen Ausbildung die Chance ergreifen, gleich beruflich durchzustarten, ohne langes Studium, mit hohem Praxisbezug und der Möglichkeit, Menschen zu helfen.