6. Gemeinsame Symposium der Bezirksärztekammer Nordbaden und der Zahnärztekammer Karlsruhe war ein voller Erfolg!

Bei diesem gelungenen interdisziplinären Austausch zum Thema „Da bleibt einem die Spucke weg! – Mundtrockenheit“ gleich im Januar zeigten die hervorragenden Beiträge der Referent*innen und die sich nach jedem Vortrag ergebende fachliche Diskussion eindrücklich, wie Medizin und Zahnmedizin bei diesem Befund Hand in Hand arbeiten können. 

Mundtrockenheit, auch als Xerostomie bekannt, ist ein häufiges Symptom, das durch eine verminderte Speichelproduktion oder veränderte Speichelzusammensetzung gekennzeichnet ist. Die Ursachen für Mundtrockenheit können vielfältig sein und umfassen physiologische, pathologische und iatrogene Faktoren.

Physiologische Ursachen können vorübergehend sein und beispielsweise auf Dehydratation, Mundatmung, Stress oder bestimmte Lebensphasen wie Schwangerschaft oder Menopause zurückzuführen sein. Pathologische Ursachen umfassen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Sjögren-Syndrom, Autoimmunerkrankungen, rheumatoide Arthritis, HIV/AIDS, neurologische Störungen oder bestimmte Krebserkrankungen. Zudem können bestimmte Medikamente, wie Antidepressiva, Antihistaminika, Antihypertensiva, Diuretika, Anticholinergika und viele andere, als Nebenwirkung Mundtrockenheit verursachen.

Die Auswirkungen von Mundtrockenheit können beträchtlich sein und reichen von Mundbeschwerden wie Brennen, Schmerzen, Geschmacksveränderungen und Mundgeruch bis hin zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Schlucken und Kauen. Darüber hinaus kann Mundtrockenheit das Risiko für Zahnkaries, Gingivitis, Parodontitis, Pilzinfektionen und andere Mundgesundheitsprobleme erhöhen. 

Die Diagnose von Mundtrockenheit erfordert eine sorgfältige Anamnese, klinische Bewertung und gegebenenfalls ergänzende Untersuchungen wie Speichelflussmessung und Laboruntersuchungen. Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann eine Kombination aus symptomatischer Linderung, Stimulation der Speichelproduktion, Mundpflege, Anpassung der Medikation und Behandlung der Grunderkrankung umfassen.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Zahnärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern ist entscheidend, um eine umfassende Versorgung von Patienten mit Mundtrockenheit zu gewährleisten. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise können wir nicht nur die Symptome effektiv behandeln, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen identifizieren und das Risiko von Komplikationen reduzieren. Eine regelmäßige Überwachung und Anpassung der Behandlung sind ebenfalls wichtig, um eine optimale Mundgesundheit und Lebensqualität unserer Patienten sicherzustellen.

Wertvolle Therapieanregungen wurden dargestellt, eine umfangreiche Liste kritischer Medikamente wurde aktuell zur Hand gegeben. Fallstudien rundeten die Veranstaltung ab.

Die Beteiligung der Teilnehmer war intensiv und alle gingen an diesem sonnigen Samstag auseinander mit der Gewissheit, diese Veranstaltung hat sich für Teilnehmer und für die Patienten gelohnt

Quelle: BZK Aktuell 1 / 2024 März 2024