Während die meisten Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung im Großen und Ganzen zufrieden sind und ihre Weiterbildungsstätte weiterempfehlen würden, gibt es bei einigen grundsätzlichen Themen durchaus Verbesserungspotential. Bei nur etwa der Hälfte der Ärztinnen und Ärzte wurden ein strukturierter Weiterbildungsplan ausgehändigt und konkrete Weiterbildungsziele vereinbart. Etwa ein Drittel beklagt mangelndes oder fehlendes Feedback bei der praktischen Arbeit, sowie einen wenig offenen Umgang mit Fehlern und Kritik.
Eine detaillierte, ggf. auch auf einzelne Weiterbildungsstätten bezogene, Auswertung ist systembedingt zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht möglich. Auch die Beteiligung sollte zukünftig noch weiter gesteigert werden. Eine Arbeitsgruppe aus dem Weiterbildungsausschuss der Bezirksärztekammer befasst sich daher aktuell mit 2 Themen: Wie kann die Evaluation verbessert und damit aussagekräftiger gemacht werden und was können wir dennoch aus den bisherigen Ergebnissen mitnehmen.
Mittelfristiges Ziel ist, die Evaluation regelmäßig parallel zur Weiterbildung anzubieten, da sie nur so aktuelle und repräsentative Ergebnisse liefern kann. Die Nutzung des eLogbuchs hierfür liegt auf der Hand, die technischen Voraussetzung müssen jedoch erst noch geschaffen wurden. Ein entsprechender Antrag an die Bundesärztekammer wurde bei der Vertreterversammlung beschlossen.
Kurzfristig liegt der Fokus also darauf, mit den vorliegenden Ergebnissen eine Verbesserung der Weiterbildung zu erreichen. Wenn auch keine gezielte Rückmeldung möglich ist, so sollen Befugte im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Anschreiben allgemein auf die oben genannten Punkte aufmerksam gemacht werden. Oftmals können kleine Maßnahmen, wie das gemeinsame Besprechen des Curriculums, die Festlegung von Lernzielen und die regelmäßige Überprüfung des Lernfortschrittes bereits einen relevanten Unterschied machen.
Dass die Weiterbildung in der Hektik des ärztlichen Alltags gerne mal zu kurz kommt kennen wir alle, Checklisten können dabei helfen die wesentlichen Punkte nicht aus den Augen zu verlieren. Zur Unterstützung wird die Arbeitsgruppe im kommenden Jahr Vorlagen zur individuellen Anpassung erstellen.
Es bleibt also zusammenzufassen, die Evaluation als wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung der ärztlichen Weiterbildung konnte in Nordbaden eingeführt werden. Viel Arbeit liegt noch vor uns, aber immerhin, ein erster Schritt ist getan.