Wichtige Informationen für Ärztinnen und Ärzte, die sich in der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen engagieren wollen.
Staatshaftung
Bei der medizinischen Versorgung von Geflüchteten ist ärztliches Personal mit unterschiedlichem beruflichem und/oder dienstlichem Status tätig. Im Merkblatt zur Haftung und Versicherung von ärztlichem Personal bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration BW wird kurz zusammengefasst dargestellt, inwieweit diese verschiedenen Gruppen ärztlichen Personals haften und ob ggf. eine Versicherung oder die Staatshaftung eingreift.
Anamnese und Therapieplanung in 22 Sprachen
Geflüchtete und Asylbewerber benötigen ärztliche Versorgung, doch die Sprache stellt dabei häufig eine Barriere dar. Gemeinsam mit dem Setzer-Verlag bietet die Landesärztekammer Baden-Württemberg daher Anamnesebögen und Therapiepläne in 22 Sprachen zum kostenfreien Download.
Anamnesebögen für das Erstgespräch in 16 Sprachen
(Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.)
Häufig gestelle Fragen zur medizinischen Versorgung von Asylbewerbern
(Sächsische Landesärztekammer)
Patientinnen und Patienten ohne legalen Aufenthaltsstatus in Krankenhaus und Praxis
Faltblatt der Bundesärztekammer
Das ärztliche Attest: Bedeutung und Anforderung im Asylverfahren
Eine Broschüre der Ärztekammer Westfalen-Lippe
Medizinische Versorgung von Geflüchteten
Übersicht der Bundesärztekammer
Gesundheitliche Versorgung in (Erst-)Aufnahmeeinrichtungen
Die eLearning-Fortbildung steht allen Interessierten über die Lernplattform ILIAS der Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL kostenfrei zur Verfügung. Für die Fortbildung wurden keine Fortbildungspunkte vergeben, da keine personenbezogene Registrierung der Teilnehmer erfolgt.

Minderjährige Geflüchtete, die Schutz und Fürsorge in Deutschland suchen, bedürfen einer strukturierten Untersuchung zur Einschätzung ihres medizinischen und psychosozialen Hilfebedarfs. Allen Geflüchteten in den zentralen Aufnahmestellen wird seitens des Gesundheitsamtes eine Erstuntersuchung zuteil. Bei Bedarf wird eine weitere medizinische Diagnostik/Behandlung und die Vervollständigung des Impfschutzes (nach STIKO) veranlasst. Hierzu wird für Kinder und Jugendliche immer auch die Vorstellung in einer Kinder- und Jugendarztpraxis empfohlen.
Krankenhilfe wird gemäß § 4 Asylbewerberleistungsgesetz geleistet und umfasst, neben der ärztlichen Behandlung, auch die nach STIKO empfohlenen Schutzimpfungen und für Kinder und Jugendliche medizinisch gebotene Vorsorgeuntersuchungen.
Das Gesundheitsheft möchte den Geflüchteten, ihren Eltern oder Betreuern den Weg durch die Institutionen erleichtern und medizinische Befunde zusammenfassen. Das Heft soll Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten, Allgemeinärztinnen und -ärzten bzw. anderen Fachärztinnen und -ärzten als Versorgungshilfe dienen und ist zusammen mit dem Impfausweis und der Versichertenkarte bei allen Arztbesuchen mitzubringen.
Das Baden-Württembergische Gesundheitsheft wurde allen Jugendämter in Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt, da diese in der Regel den ersten Kontakt mit unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten haben. Den anderen minderjährigen Geflüchteten sollte dieses Heft beim ärztlichen Erstkontakt ausgehändigt werden.
Download: Gesundheitsheft Baden-Württemberg
Der Ausschuss "Kinder und Jugendliche" der Landesärztekammer Baden-Württemberg hat das "Bremer Gesundheitsheft", das gemeinsam vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (Landesverband Bremen) und dem Gesundheitsamt Bremen herausgeben wurde, überarbeitet und an die baden-württembergischen Verhältnisse angepasst. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg ist den Bremer Herausgebern sehr dankbar für die Überlassung der Publikationsrechte.
Akut behandlungsbedürftige, für Deutschland ungewöhnliche Infektionskrankheiten, die bei Asylsuchenden auftreten können
Unter den derzeitig zahlreich eintreffenden Asylsuchenden kam es in den letzten Wochen zum vereinzelten Auftreten schwerer, seltener, zum Teil mit der Fluchtreise assoziierter Erkrankungen. Daher sollte medizinisches Personal, welches Asylsuchende (sowie Asylbewerber, Geflüchtete) betreut, auf einige dieser für Deutschland ungewöhnlichen Erkrankungen vorbereitet sein. Das RKI hat im Epidemiologischen Bulletin 38/2015 eine tabellerarische Übersicht veröffentlicht. Ausgehend von einzelnen Fällen der in der Tabelle aufgezählten Erkrankungen ist eine Ausbreitung in die Allgemeinbevölkerung sehr unwahrscheinlich!
RKI-Ratgeber
Die Herausgabe der RKI-Ratgeber erfolgt durch das Robert Koch-Institut (RKI) auf der Grundlage des § 4 Infektionsschutzgesetz (IfSG). Zielgruppe der RKI-Ratgeber sind Fachkreise, u.a. Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal und der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD).
Toolbox "Refugee"
Handreichungen, medizinische Standards, Kontakte/Links, Sprachtools, Gesetzestexte sowie Medien (Missionsärztliche Klinik und Missionsärztliches Institut Würzburg)
Infektiologische Versorgung von Flüchtlingen im Kindes- und Jugendalter in Deutschland
Stellungnahme der DGPI, der Gesellschaft für Tropenpädiatrie und Internationale Kindergesundheit (GTP e.V.) und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) zur infektiologischen Versorgung von Geflüchteten im Kindes- und Jugendalter in Deutschland. Die Stellungnahme umfasst Empfehlungen für die infektiologische Versorgung sowohl in Erstaufnahmestellen, als auch in der ambulanten oder stationären Betreuung.
Asylsuchende und Impfen
Asylsuchende sollten grundsätzlich nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft werden. Da der Impfstatus von Asylsuchenden jedoch häufig unklar ist und um möglichst frühzeitig nach Ankunft in Deutschland einen eventuell fehlenden Impfschutz nachzuholen, hat das RKI in Abstimmung mit der STIKO und den Bundesländern ein Konzept entwickelt, wie in der besonderen Situation der ersten medizinischen Versorgung Impfungen möglichst effektiv umgesetzt werden können.
Wichtige Informationen für Ärztinnen und Ärzte, die sich in der medizinischen Versorgung von Geflüchteten engagieren wollen.
Unfallversicherungsschutz im Zusammenhang mit Flüchtlingshilfe
Informationen der Unfallkasse Baden-Württemberg
Infektionsrisiken beim Kontakt mit Flüchtlingen
Hinweise für Mitarbeiter der unteren Aufnahmebehörden und ehrenamtliche Helfer (Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg)
Infos rund um das Thema Asyl
Informationen des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
"... dann fühlen sich Ärzte der Aufgabe gewachsen"
Interview mit Professor Theda Borde, Expertin auf dem Gebiet Migration und Gesundheit über aktuelle Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen (Ärzte-Zeitung 2015)
Ehrenamtliche unterstützen
Immer mehr Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg möchten sich für Geflüchtete engagieren. Die Landesregierung hat deshalb auf einer Webseite Informationen und Anregungen für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer gesammelt. (Landesregierung Baden-Württemberg)
Adressverzeichnis nach Landkreisen
Der Flüchtlingsrat Baden-Württemberg bietet ein umfangreiches Verzeichnis von ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen und Arbeitskreisen, hauptamtlichen Beratungsstellen sowie kommunalen Ausländer- und Sozialbehörden an, das regelmäßig aktualisiert und ergänzt wird.
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Unter anderem Informationen zum Recht auf Asyl und den verschiedenen Formen des Schutzes durch das Asylverfahren.
Ratgeber für Flüchtlingshelfer - Wie kann ich traumatisierten Flüchtlingen helfen?
BundesPsychotherapeutenKammer-Ratgeber für Haupt- und ehrenamtliche Helfer