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Hitzeschutz

Hitze hat ernsthafte Folgen für die Gesundheit von Menschen. Allein während der Hitzewelle im Jahr 2003 starben in Deutschland rund 9.500 Menschen, in den Jahren 2018 bis 2020 kam es erstmals in drei aufeinander folgenden Jahren zu einer signifikanten Übersterblichkeit durch Hitze mit insgesamt fast 20.000 Todesfällen. In den Sommermonaten 2023 und 2024 starben einer RKI-Studie zufolge etwa 3.100 beziehungsweise 2.800 Menschen durch hohe Temperaturen.

Während Hitzeperioden wird das Gesundheitssystem verstärkt in Anspruch genommen, es kommt zu vermehrten Krankenhauseinweisungen und Menschen sind in ihrer Produktivität und ihrem Wohlbefinden stark eingeschränkt.

Besonders anfällig sind ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, wie beispielsweise Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen, Diabetes und neurologischen Erkrankungen. Aber auch Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und alle, die im Freien arbeiten oder Sport treiben, sind gefährdet. Häufig betreffen hitzebedingte Erkrankungen und Todesfälle alleinstehende, sozial isolierte Menschen sowie Obdachlose und Menschen in ungünstigen Wohnsituationen. Aufgrund des Wärmeinseleffekts sind Menschen in der Stadt grundsätzlich stärker bedroht.

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Gemeinsame Handreichung zum Thema Hitzeschutz beim Planen und Bauen

Dort, wo Menschen sich lange aufhalten und leben – in der Wohnung, im Haus, im Stadtquartier, etc. – wird lang anhaltende Wärme häufig zum besonders ernsten Problem. Die Landesärztekammer und die Architektenkammer Baden-Württemberg zeigen gemeinsam auf, wie effektiver Hitze- und Gesundheitsschutz beim Planen und Bauen mitberücksichtigt werden können. Denn bauliche Lösungsansätze gegen Hitzewellen werden noch zu selten „mitgedacht“.

Dachbegrünung Symbolbild© Adobe Stock / René Notenbomer
Hitze© Foto: Pixabay
Hitzeaktionstag

Der Hitzeaktionstag ist eine bundesweite Initiative, die unter anderem von der Bundesärztekammer und weiteren renommierten Organisationen getragen wird. Er macht jährlich auf die gesundheitlichen Gefahren der Hitze aufmerksam und sensibilisiert die Bevölkerung für entsprechende Schutzmaßnahmen. 

Zielsetzungen des Hitzeaktionstags

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    Ärzteschaft als Vorreiter im Bereich gesundheitsbezogener Hitzeschutz positionieren

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    Hitzekompetenz der Bevölkerung weiter erhöhen (Hitzekompetenz: Bürger verstehen Gefährlichkeit von Hitze und wissen, wie sie sich und andere schützen können)

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    Regionale Netzwerke/Akteursbündnisse zum kurz- und langfristigen Hitzeschutz in den Ländern/Kommunen initiieren oder – sofern bestehen – bekannter machen

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    Entwicklung und Umsetzung von Hitzeaktionspläne und Hitzemaßnahmenpläne voranbringen

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    Politische Forderung nach Verankerung des Hitzeschutzes in Gesetzes und anderen Reglungswerken stellen

Aktionsbündnis in Baden-Württemberg

Im Südwesten ist die Landesärztekammer Gründungsmitglied des Aktionsbündnisses Klimawandel und Gesundheit, das ebenfalls regelmäßig im Rahmen des Hitzeaktionstages aktiv wird. In der Vergangenheit wurden bereits unter anderem die Hitzegefahren für (alleinlebende) ältere Menschen sowie für Kita- und Grundschulkinder thematisiert.

Weitere Informationsquellen

Weitere Kammer-Aktivitäten zum Thema in Baden-Württemberg