13. Januar 2025
Gemeinsame Erklärung zur klimabewussten Verordnung von Inhalativa

Stuttgart, 14. Januar 2025. Klimaschutz und Versorgungsqualität können „Hand in Hand gehen“ auf dem Weg in ein nachhaltiges Gesundheitswesen. Davon zeugt die Gemeinsame Erklärung eines Aktionsbündnisses, das sich für eine patientenfreundliche und klimabewusste Verordnung von Inhalativa bei chronisch obstruktiven Atemwegs- und Lungenerkrankungen starkmacht. Die Landesärztekammer Baden-Württemberg ist Mitglied des Aktionsbündnisses, Präsident Dr. Wolfgang Miller hat die Gemeinsame Erklärung für die Kammer mitgezeichnet. Heute wurde die Erklärung im Rahmen einer Online-Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Für die Landesärztekammer nahm der Klimaschutzbeauftragte Dr. Robin Maitra teil.
In der Gemeinsamen Erklärung heißt es unter anderem, Medikamente und Medizinprodukte sicherten die Patientenversorgung, hätten aber gleichzeitig einen wesentlichen Anteil am CO2-Fußabdruck in Deutschland. Ein Beispiel für Medikamente, die einen Einfluss auf den Klimawandel haben, seien Inhalativa, die bei rund 10 Millionen Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen in Deutschland verabreicht würden. Gerade die sogenannten Dosieraerosole würden mit Treibmitteln arbeiten – starke Treibhausgase, die ein sehr hohes Erderwärmungspotenzial für die Atmosphäre aufweisen.
Einsatz für den Klimaschutz
Das Aktionsbündnis setzt sich im Rahmen der Gemeinsamen Erklärung unter anderem dafür ein, dass Therapien optimiert und individualisiert werden, indem beispielsweise – sofern möglich und für Patienten geeignet – der Umstieg auf Pulverinhalatoren erfolgt. Auch sollen bei der Verwendung von Dosieraerosolen künftig Inhalatoren mit neuen, weniger klimaschädlichen Treibgasen eingesetzt werden. Außerdem weist die Erklärung noch darauf hin, dass beispielsweise die Entwicklung neuer, umweltschonender Treibmittel sowie Programme zur umweltgerechten Entsorgung und zum Recycling von Inhalatoren unterstützt werden müssen. Zudem sollten – im Rahmen der Gesundheitsprävention – Programme zur Raucherentwöhnung sowie Maßnahmen zur Verminderung der Luftverschmutzung und der Feinstaubbelastung intensiviert werden.
Die Gemeinsame Erklärung kann online hier eingesehen werden.
Akteure im Aktionsbündnis vertreten neben der Landesärztekammer unter anderem noch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), den BKK Dachverband, die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und den Verband medizinischer Fachberufe. Mehr zum umfassenden Engagement der Landesärztekammer in der Klimakrise finden Sie hier.