Sie haben als Ärztin oder Arzt Diskriminierung erlebt und suchen kollegialen Rat und Unterstützung?
Die „Ärztliche Vertrauensperson gegen Diskriminierung“ in Person von Dr. med. Robin Maitra und seinen beiden Stellvertretern stehen Ihnen vertraulich, unabhängig und an Ihren Bedürfnissen orientiert zur Seite. Die Vertrauensperson bietet Ihnen ein kollegiales Gespräch in einer geschützten Umgebung, kann mögliche Handlungsoptionen aufzeigen und bei Bedarf an spezialisierte Hilfs-, Beratungs- und Beschwerdeeinrichtungen weiterverweisen.
Die Kontaktaufnahme und die Terminvereinbarung für ein (wenn gewünscht auch anonymes) Gespräch kann telefonisch oder per E-Mail erfolgen.
Wie in anderen Lebensbereichen kommt es auch im Gesundheitswesen zu Diskriminierung. Im Afrozensus 2020 beispielsweise gaben zwei Drittel der Befragten an, im Gesundheits- und Pflegebereich diskriminiert worden zu sein, etwa aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder aus anderen rassistischen Zuschreibungen. Im Fokus der wissenschaftlichen und politischen Diskussion stehen zumeist Diskriminierungserfahrungen von Patientinnen und Patienten im medizinischen Behandlungsalltag. Spezifisch innerärztlich wird dieses Thema bislang allerdings nur selten diskutiert.
Das verwundert, weil auch die Ärzteschaft als Teilmenge und Abbild der Gesellschaft deutlich vielfältiger geworden ist. In Nordwürttemberg etwa ist der Anteil der Ärztinnen an der Gesamtzahl der Kammermitglieder dem Trend der letzten Jahre folgend weiter angestiegen und liegt nun bei knapp 50 Prozent. Auch die Zahl der im größten Kammerbezirk tätigen ausländischen Ärztinnen und Ärzte hat mit zuletzt über 13 Prozent einen neuen Höchststand erreicht, wobei der Anteil der Kolleginnen und Kollegen mit einem Migrationshintergrund nochmals deutlich größer sein dürfte. Über diese Merkmale hinaus weichen auch bei Ärztinnen und Ärzten individuelle Lebensentwürfe, Persönlichkeitsausprägungen und Weltanschauungen immer häufiger von traditionellen Vorstellungen ab und bilden, mit Stereotypen und Vorurteilen behaftet, den Ausgangspunkt von Diskriminierung.
In diesem heterogenen Arbeitsumfeld machen leider auch Kolleginnen und Kollegen in Praxen und Krankenhäusern immer wieder Diskriminierungserfahrungen unterschiedlichster Art. Diese können von Patientinnen und Patienten oder deren Angehörigen, von Angehörigen anderer Gesundheitsberufe, aber auch von ärztlichen Kolleginnen und Kollegen ausgehen. Gerade letztere Fälle erfahren durch mögliche Abhängigkeitsverhältnisse und den besonderen beruflichen Kontext eine zusätzliche Komplexität und Belastung, etwa wenn die Diskriminierung durch Vorgesetzte oder Weiterbilder erfolgt.
Der Vorstand der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg möchte die von Diskriminierung betroffenen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen deshalb künftig zielgerichteter und umfassender unterstützen und hat mit Dr. med. Robin Maitra erstmals eine „Ärztliche Vertrauensperson gegen Diskriminierung“ benannt. Als Stellvertreter stehen Dr. Bernd Heim sowie Sylvia Ottmüller zur Verfügung. Die Vertrauensperson soll von Diskriminierung betroffenen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen für das vertrauliche Gespräch zur Verfügung stehen, mögliche Handlungsoptionen aufzeigen und bei Bedarf an spezialisierte Hilfs-, Beratungs- und Beschwerdeeinrichtungen weiterleiten.
Ärztliche Vertrauenspersonen der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg





Stellvertreterin

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