24. Januar 2025
Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin im Hohenlohekreis

Anfang Dezember 2024 gründeten Landratsamt, Gesundheitsamt, Kreisärzteschaft, Bezirksärztekammer Nordwürttemberg und das Hohenloher Krankenhaus einen Weiterbildungsverbund für Ärztinnen und Ärzte, die sich in der Allgemeinmedizin weiterbilden möchten. Damit können sie ab sofort eine Verbundweiterbildung im Hohenlohekreis absolvieren.
Der Weiterbildungsverbund dient der besseren Begleitung und Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten bei der Weiterbildung in Allgemeinmedizin und soll ihnen die Attraktivität des Standortes nahebringen sowie dem immer dramatischer werdenden Hausärztemangel entgegenwirken.
Die Vizepräsidentin der Bezirksärztekammer, Daniela-Ursula Ibach, bezeichnete die Gründung des Weiterbildungsverbundes als „einen wichtigen Baustein, um der der drohenden Mangelversorgung im hausärztlichen Bereich im ländlichen Raum entgegenzuwirken“. Man müsse die jungen Kolleginnen und Kollegen dort abholen, wo sie gerade stehen; häufig hendele es sich um junge Familien, in denen beide Elternteile arbeiten. „Da ist es besonders wichtig, dass sich alles konzentriert an einem Ort befindet, dass die Kinderversorgung gewährleistet ist, dass sie irgendwo bezahlbaren Wohnraum finden und die Wege zur Arbeit kurz sind.“ Die garantierte Rotation und dass die Weiterbildung unter einem Dach stattfinde, seien wesentliche Vorteile des Verbundes.
Nach den Worten von Frau Ibach sei das Modell eine Win-Win-Situation für alle, da bei Absolvierung der ärztlichen Weiterbildung im Verbund Planungssicherheit und Kontinuität auf allen Seiten herrsche: „Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen, wie auch die Ärztinnen und Ärzte im Hohenloher Krankenhaus wissen immer, dass jemand nachrückt. Und die jungen Medizinerinnen und Mediziner können ihre gesamte Weiterbildung im Hohenlohekreis absolvieren – ohne Umzug und erneute Bewerbung.“
Und auch Landrat Ian Schölzel betonte: „Durch die enge Vernetzung aller Beteiligten und die Koordinierung durch das Gesundheitsamt wird die Akquise des Nachwuchses und das Finden von Nachfolgerinnen und Nachfolgern für die Praxen nun auch von Seiten des Landratsamtes aktiv unterstützt, um die ärztliche Versorgung dauerhaft sicherzustellen.“ Denn Untersuchungen hätten gezeigt, dass sich 84 Prozent der Ärztinnen und Ärzte später in einem Umkreis von 25 Kilometern um den letzten Ort der Weiterbildung niederlassen. „Wir haben eine tolle Möglichkeit, den jungen Fachkräften, den Hohenlohekreis als attraktiven Arbeits- und Wohnort zu präsentieren.“