27. Februar 2024

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Weiterbildung

Neuer Weiterbildungsverbund für den Landkreis Waldshut

Gründungsveranstaltung Weiterbildungsverbund Waldshut© Bezirksärztekammer SüdbadenDie Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Gründungsversammlung des neuen Weiterbildungsverbunds.

Landkreis Waldshut, 28. Februar 2024. Einen doppelten Anlass zum Feiern hatte die Bezirksärztekammer Südbaden am 24. Januar 2024 in Waldshut: Im Rahmen des Neujahrsempfangs des Klinikums Hochrhein fand die offizielle Gründungsveranstaltung des neuen Weiterbildungsverbunds (WBV) Allgemeinmedizin des Landkreises Waldshut statt. Neben den Weiterbildungsverbünden Schwarzwald-Baar-Kreis und Rottweil erweist sich die Bezirksärztekammer Südbaden mit dem WBV Allgemeinmedizin Waldshut bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres als erfahrener und verlässlicher Kooperationspartner für die Stärkung des medizinischen Nachwuchses und die Verbesserung der allgemeinmedizinischen Versorgung in einer Region – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.

Weiterbildungsverbünde lassen sich charakterisieren als Zusammenschlüsse mehrerer Beteiligter aus dem stationären und ambulanten Sektor im Zuge der fünfjährigen Facharztausbildung Allgemeinmedizin. Sie basieren rechtlich auf einer Kooperationsvereinbarung.

Bei der Gründungsversammlung kamen außer Präsidium und Geschäftsführung der Bezirksärztekammer Südbaden Landrat Dr. Kistler, Klinikgeschäftsführer Dr. Schlaudt, Vertreter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und des ärztlichen Kreisvereins sowie Ärztinnen und Ärzte aus dem Landkreis Waldshut und aus dem Klinikum zusammen.

Ideale Weiterbildungsmöglichkeiten

Der an die Schweiz grenzende Landkreis Waldshut umfasst Teile des Südschwarzwalds einschließlich des Hotzenwalds, das untere und mittlere Wutachtal sowie den Westen des Klettgaus. Wie Landrat Dr. Martin Kistler in seinem Grußwort betonte, verfügt der Landkreis Waldshut über eine hohe Lebensqualität und bietet Ärztinnen und Ärzten viel. An idealen Weiterbildungsmöglichkeiten, für die sich Landkreis und die Kommunale Gesundheitskonferenz einsetzen werden, soll es daher nicht mangeln. Dr. Kistler lud die Ärzteschaft mit einer Weiterbildungsbefugnis ausdrücklich zur Mitwirkung ein.

Dr. Hans-Peter Schlaudt, Geschäftsführer des Klinikums Hochrhein, gab vor der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in seinem Grußwort einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Klinik, für die auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik in Albbruck bis 2029 ein Neubau als Level-II-Fachkrankenhaus geplant ist. Mit der Spezialisierung war schon 2018 begonnen worden. Ein Projekt in dieser Größenordnung erfordert eine sehr gute Planung und wird sich über einige Jahre hinziehen.

Hohe Planungssicherheit

Dr. Paula Hezler-Rusch, die Präsidentin der Bezirksärztekammer Südbaden, stellte Vorteile und Chancen des neu gegründeten WBV heraus, denn der Verbund ermöglicht koordinierte Weiterbildungspläne aus einer Hand und bietet damit jungen Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung eine hohe Planungssicherheit für die fünfjährige Facharztausbildung Allgemeinmedizin. Attraktiv sind für sie die organisatorische Entlastung, die vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten verschiedener medizinischer Sektoren wie Innere Medizin, Pädiatrie, Allgemeinmedizin, Psychiatrie, Unfallchirurgie sowie eine nahtlose Rotation zwischen den verschiedenen Weiterbildungsstellen mit festen Ansprechpartnern. Für die Weiterbilder interessant sind hingegen die zahlreichen Unterstützungsmöglichkeiten und konkrete Ansätze für die Suche nach einem potenziellen Praxisnachfolger.

Wie Dr. Martina Bischoff, Lehrkoordinatorin Allgemeinmedizin an der Universitätsklinik Freiburg, auch in Vertretung von Prof. Dr. Andy Maun, dem Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin, schließlich zusammenfasste, beruht eine attraktive und qualitativ hochwertige allgemeinärztliche Weiterbildung im Landkreis Waldshut auf drei wichtigen Faktoren: auf intersektoraler, fächerübergreifender Zusammenarbeit, regionaler Vernetzung und langfristiger Sicherstellung der Primärversorgung.