Stuttgart, 11. September 2024. Dr. Wolfgang Miller, Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg, hat mit dem Fernsehsender RTL über das Thema „Ärztemangel“ besonders im ländlichen Raum gesprochen. Der Fernsehsender hatte das Thema aufgegriffen, da Bilder von Schlange stehenden Patienten vor einer Arztpraxis die Runde machten. Dr. Miller erläuterte das Thema eingehend und bezeichnete dabei unter anderem die veraltete Bedarfsplanung und bürokratische Hürden als zentrale Faktoren, die zur angespannten Lage beitragen. Dr. Miller stellte klar: Nach wie vor könnten sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland auf eines der leistungsfähigsten Gesundheitssysteme der Welt verlassen. Allerdings werde es gerade „an die Wand gefahren“. Mechanismen und Maßnahmen, die die ärztliche Versorgung gerade auf dem Land stärken sollen (Förderprogramme, Landarztquote etc.) würden zwar existieren, aber nur recht langsam greifen.

Der Kammerpräsident brachte auch das Thema „Wertschätzung gegenüber Ärztinnen und Ärzten und Praxispersonal“ an: Bei vielen Menschen im Land gebe es inzwischen die Anspruchshaltung, beim Arztbesuch sofort das Wunschrezept oder den Wunschtermin zu bekommen und auf der Stelle behandelt zu werden. – Dementsprechend laut werde Unmut geäußert, wenn etwas nicht nach Plan laufe, und die mentale Belastung des Medizinischen Personals steige und steige. Die Rahmenbedingungen, um die Situation zu verbessern, müsse klar die Politik regeln, stellte Dr. Miller fest. Patienten hingegen müssten aber auch ein gewisses Maß an Verständnis aufbringen, dass neben ihnen auch andere Menschen drankommen und die Ärztin/den Arzt sehen wollen.

Eine Zusammenfassung des Gesprächs mit RTL ist über diesen Link einsehbar.