Die Vertreterversammlung (VV) der Landesärztekammer Baden-Württemberg hat in ihrer Herbstsitzung den scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), Dr. Norbert Metke aus Stuttgart, mit der Albert-Schweitzer-Medaille ausgezeichnet. Dr. Metke erhielt die hohe Ehrung aus den Händen von Dr. Wolfgang Miller, dem Präsidenten der Landesärztekammer Baden-Württemberg, gleich zu Beginn der Sitzung unter dem Applaus der anwesenden Delegierten. Die Albert-Schweitzer-Medaille wird seit 1965 in unregelmäßigen Abständen von den Ärztinnen und Ärzten des Südwestens für Verdienste um den ärztlichen Berufsstand, die medizinische Wissenschaft und die Gesundheit der Bevölkerung vergeben – zuletzt im Jahr 2018. Neben seinem hohen Amt bei der KV war Dr. Metke in den vergangenen Jahren noch zusätzlich als Delegierter in der Vertreterversammlung der Landesärztekammer aktiv.

Dieser umfassende und jahrelange Einsatz wurde vom Kammerpräsidenten Dr. Miller in seiner Laudatio entsprechend gewürdigt: Dr. Metke sein ein „Arzt mit Leib und Seele, immer da für seine Patienten, ausgestattet mit einem klaren Wertekompass und mit dem richtigen Gespür für Strukturen und Rahmenbedingungen“, sagte Dr. Miller. Er betonte in diesem Zusammenhang auch, dass die Zusammenarbeit von Kammer und KV stets vertrauensvoll und effektiv gewesen sei – jüngst hätten dies die gemeinsamen Anstrengungen im Rahmen der Pandemiebekämpfung wieder bewiesen, als es darum ging, die ärztliche Schlagkraft sicherzustellen und ärztliches Know-how dorthin zu bringen, wo es benötigt wurde. Dr. Metke habe sich in all den Jahren den Aufgaben und Herausforderungen bei der KV mit Energie und Fleiß gewidmet, habe nach praktischen und teils auch unkonventionellen Lösungen gesucht und dabei stets den Überblick behalten. Dabei habe er „unendlich viel erreicht und den wichtigsten Auftrag, die Versorgung der Menschen im Blick zu behalten, immer erfüllt“, so Dr. Miller weiter.

Dr. Norbert Metke wurde 1950 in Stuttgart geboren und studierte Medizin an der katholischen Universität Löwen (Belgien). 1984 ließ er sich als Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rehabilitationsmedizin mit eigener Praxis und einem Schwerpunkt in Kinderorthopädie und geriatrischer Rehabilitation in Stuttgart nieder. Seine berufspolitischen Stationen und Ämter waren sehr umfangreich; unter anderem war er zwischen 2005 und 2010 Mitglied der Vertreterversammlung der KVBW und ab 2011 ihr hauptamtlicher Vorstand und Vorsitzender. 2016 wurde er in dieser Funktion wiedergewählt. Auch als Delegierter der Vertreterversammlung der Landesärztekammer war er an zukunftsweisenden Entscheidungen beteiligt, so beispielsweise beim Vorantreiben der Fernbehandlung und telemedizinischer Behandlungsmethoden (2020) und bei der Etablierung der neuen ärztlichen Weiterbildungsordnung (WBO / 2020). Zudem war Dr. Metke Delegierter des Deutschen Ärztetags.

Außerhalb der „Kammer- und KV-Welt“ war Dr. Metke unter anderem auf Bundesebene mit außergewöhnlichem Engagement daran beteiligt, die Heilmitteltherapie voranzubringen – bis heute gilt er bundesweit als Experte in diesem Bereich. Auch war er maßgeblich involviert, einen neuen Heilmittelkatalog zu verhandeln und die Heilmittelverordnung auf eine neue Basis zu stellen. Außerdem ist Dr. Metke Gründungsmitglied des MEDI-Verbundes in Baden-Württemberg.  

Dr. Miller war es auch ein besonderes Anliegen, die persönliche Integrität des Ausgezeichneten hervorzuheben: „Immer verbindlich, immer kommunikativ und voller Elan“, lobte der Kammerpräsident. Die Verleihung der Albert-Schweitzer-Medaille geschehe in Würdigung der vielseitigen Verdienste und in Anerkennung des jahrzehntelangen ärztlichen und berufspolitischen Engagements von Dr. Metke. Die Auszeichnung stehe für die tiefe Verbundenheit und den großen Respekt aller Ärztinnen und Ärzte aus dem Südwesten.