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Fachsprachenprüfung
Wer muss eine Fachsprachenprüfung absolvieren?

Nach der Bundesärzteordnung müssen Ärzte in Deutschland einen Nachweis über Kenntnisse der deutschen Sprache vorlegen. Diese ist Voraussetzung für eine Approbation. Um die Sprachkenntnisse nachzuweisen, können die betroffene Ärztinnen und Ärzte eine Fachsprachenprüfung ablegen. 

Jeder, der in Baden-Württemberg bei dem Regierungspräsidium Stuttgart (Link siehe unten) einen Antrag auf Erteilung der Approbation/Berufserlaubnis als Ärztin/Arzt stellt und

  • ListItem
    keinen Abschluss an einer deutschsprachigen Hochschule oder
  • ListItem
    keinen Abschluss einer mindestens zehnjährigen allgemeinbildenden Schulbildung an einer deutschsprachigen Schule oder
  • ListItem
    keinen Abschluss einer mindestens dreijährigen Berufsausbildung in deutscher Sprache erworben hat,
muss die für eine ärztliche Tätigkeit erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache nachweisen.
Das Antragsverfahren auf Approbation als Ärztin/Arzt erfolgt beim Regierungspräsidium Stuttgart. Das Regierungspräsidium Stuttgart prüft die Unterlagen und übermittelt in den Fällen, in denen eine Fachsprachenprüfung notwendig ist, die erforderlichen Daten des Prüfungskandidaten an die Landesärztekammer Baden-Württemberg. Eine persönliche Anmeldung für die Fachsprachenprüfung bei einer Bezirksärztekammer ist daher nicht notwendig.

Nachdem die Landesärztekammer die Daten des Antragstellers vom Regierungspräsidium erhalten hat, werden die Daten erfasst und an die Bezirksärztekammer weitergeleitet. Von der zuständigen Bezirksärztekammer erhalten die Prüfungsteilnehmer umgehend eine Eingangsbestätigung und eine Gebührenbescheid zugeschickt. Erst nach Erhalt Prüfungsgebühr in Höhe von 420 Euro wird dem Prüfling eine Einladung zur Fachsprachenprüfung zugeschickt.

Wie läuft die Beantragung der Approbation ab? 

Ärztinnen und Ärzte aus Drittstaaten, EU, EWR und der Schweiz: Bitte beachten Sie die Informationen des Regierungspräsidiums (Link siehe oben)










Die Fachsprachenprüfung im Detail

Die Fachsprachenprüfung dient zur Feststellung der für den Arztberuf erforderlichen Fachsprachenkenntnisse in der mündlichen und schriftlichen Kommunikation, basierend auf dem Sprachniveau C1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.

Mit dieser Prüfung müssen Sie Ihre Fachsprachenkenntnisse und Kommunikationsfähigkeiten nachweisen. Die sprachlichen und kommunikativen Kompetenzen werden dabei anhand speziell entwickelter Bewertungskriterien evaluiert. Die Prüfer sind erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die anhand eines im Vorfeld klar definierten Fallbeispiels eine typische Situation aus dem Krankenhausalltag simulieren.

Das medizinische Fachwissen des Kandidaten wird keiner Bewertung unterzogen.

Wie läuft die Fachsprachenprüfung ab?
Die 60-minütige Fachsprachenprüfung findet in Form einer Einzelprüfung statt und ist praxisnah gestaltet. Gegenstand der Prüfung ist eine simulierte Gesprächs- und Dokumentationssituation aus dem Krankenhausalltag. Die Prüfung bezieht sich vor allem auf die Überprüfung des Hörverstehens sowie der mündlichen und schriftlichen Ausdrucksfähigkeit. Das Fachwissen der Prüfungskandidaten wird in diesem Zusammenhang nicht überprüft, allerdings sind im Bereich des Hörverstehens und in der korrekten Wiedergabe der Diagnose und der entsprechenden Therapieempfehlung eine korrekte Begriffsdefinition, sowie eindeutige Verwendung der medizinischen Fachtermini im Arzt-Arzt-Gespräch zwingend erforderlich.
Die Fachsprachenprüfung besteht aus drei Teilen, die jeweils ca. 20 Minuten dauern.



Bewertung der Prüfung

Die Mitglieder der Prüfungskommission nehmen die Bewertung der Prüfung nach einem einheitlichen, strukturierten Schema vor und teilen das Ergebnis unmittelbar nach der Prüfung dem Teilnehmer mit.

Das Prüfungsergebnis wird im Anschluss durch die Bezirksärztekammer dem Regierungspräsidium Stuttgart mitgeteilt. Die weitere Bearbeitung erfolgt dort. Im Falle des Nichtbestehens kann die Fachsprachenprüfung mehrmals wiederholt werden. Die Anzahl der Wiederholungsprüfungen ist nicht begrenzt. Allerdings fällt für jede Wiederholungsprüfung eine Gebühr in Höhe von 420 Euro an.

Rechtlicher Hintergrund zur Fachsprachenprüfung

Gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 5 der Bundesärzteordnung ist eine der Voraussetzungen für die Erteilung einer Approbation oder Erlaubnis zur vorübergehenden Ausübung des ärztlichen Berufs (i.F. Berufserlaubnis) der Nachweis der für die Ausübung der Berufstätigkeit erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache.

Nach dem Beschluss der 87. Gesundheitsministerkonferenz vom 26./27.06.2014 müssen Ärztinnen und Ärzte auf der nachgewiesenen Grundlage eines GER-B2 (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) über Fachsprachenkenntnisse im berufsspezifischen Kontext orientiert am Sprachniveau C1 verfügen.

Die Landesärztekammer Baden-Württemberg führt im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart, Referat 95, die Fachsprachenprüfungen für ausländische Ärzte durch. Die Prüfungen finden derzeit bei den Bezirksärztekammern statt.