19. April 2023
Europäische Impfwoche startet

Impfungen sind wichtig für den Gesundheitsschutz und können Leben retten. Darauf macht die Landesärztekammer Baden-Württemberg zum Start der Europäischen Impfwoche aufmerksam. Der Impfschutz sollte immer vollständig sein, fehlende Impfungen sollten schnellstmöglich nachgeholt werden. Hier spielen vor allem die sogenannten Standardimpfungen – gegen Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, Keuchhusten, Diphtherie, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken etc. – für ein gesundes Leben eine wichtige Rolle. Sie werden häufig durch Impfungen ergänzt, die aufgrund eines individuell erhöhten Risikos, beispielsweise bei Vorliegen einer Grunderkrankung oder einer besonderen beruflichen Tätigkeit, empfohlen sind (Indikationsimpfungen).
Impfungen sind starke Waffen gegen ansteckende, teils gefährliche Erkrankungen. Zum einen sorgen Impfwillige bei sich selbst durch Vorsorge für effektiven Gesundheitsschutz. Zum anderen tragen sie mit dazu bei, dass sich Krankheiten nicht so schnell verbreiten können und dass auf diese Weise auch vulnerable Personengruppen vor Ansteckung bewahrt werden. Wer sich immunisieren lässt, schützt also nach Überzeugung der Ärzteschaft sich und andere.
Vereinfachend erklärt wirken Impfstoffe, indem sie eine Reaktion des Immunsystems auf (stark abgeschwächte oder sogar abgetötete) Krankheitserreger hervorrufen. – Das Immunsystem wird für den Ernstfall „trainiert“. Kommt es später mit tatsächlichen Krankheitserregern in Kontakt, kann es entsprechend schnell und effektiv reagieren. Geimpft wird in bestimmten Sequenzen (landläufig „Auffrischung“ genannt) und unter Beachtung von Impfempfehlungen.
Die Landesärztekammer Baden-Württemberg ruft die Bürger im Südwesten dazu auf, die Europäische Impfwoche zum Anlass zu nehmen, um gegebenenfalls aktiv zu werden: Wer seinen Impfstatus überprüfen möchte, sollte seinen Impfpass bereithalten und die Hausärztin oder den Hausarzt konsultieren. Zusammen wird dann besprochen, wie vollständig der Impfschutz ist, also welche Impfungen ganz fehlen und welche aufgefrischt werden sollten. Die Hausärztin oder der Hausarzt informieren auch über (seltene) Kontraindikationen, die im Einzelfall gegen eine Immunisierung sprechen, und beantworten alle für die Impfung relevanten Fragen. Bei Kindern und Jugendlichen übernehmen in der Regel die Kinderärztinnen und -ärzte die Beratungsfunktion. Sie sehen ihre kleinen Patienten routinemäßig im Rahmen der sogenannten U-Untersuchungen. Hier wird dann auch der Impfstatus überprüft und mit den Eltern das weitere Vorgehen besprochen.
Die Europäische Impfwoche findet in diesem Jahr vom 23. bis 29. April statt. Im Rahmen dieser Kampagne klären verschiedenste gesellschaftliche Akteure über die Funktionsweise und die große Relevanz von Impfungen zur Verhinderung und Eindämmung von Krankheiten auf. Initiiert wird die Kampagne vom WHO-Regionalbüro für Europa.