18. November 2025

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Vertreterversammlungen

Ehrungen in den Bezirksärztekammern

Symbolbild: Ärzte geben sich die Hand© Adobe Stock / eyetronic

Die Vertreterversammlungen in Nordwürttemberg, Südbaden und Südwürttemberg haben fünf verdiente Persönlichkeiten für ihre Leistungen gewürdigt.

Stuttgart: Ehrung für vorbildliche Ausübung des Arztberufs

In Stuttgart ehrte Nordwürttembergs Kammerpräsident Dr. Jürgen de Laporte den Internisten Dr. Alexander Stehle. Der Hämatologie und Onkologie sowie Leiter der Palliativstation am Robert Bosch Krankenhaus wurde für die vorbildliche Ausübung des Arztberufs ausgezeichnet. Dr. Stehle lebe die mit dem Beruf verbundenen Werte und verstehe es, in herausfordernden und komplexen Lagen den Patienten und Angehörigen auf Augenhöhe zu begegnen.

Dr. de Laporte zitierte in diesem Zusammenhang aus einem Brief von Angehörigen eines von Dr. Stehle betreuten Patienten. In diesem Schreiben wurde das Wirken des Arztes als „von echtem Interesse am Wohl des Patienten geleitet“ gewürdigt; Dr. Stehle verbinde „Professionalität mit Empathie“ und verrichte seine Arbeit mit „Überzeugung und Leidenschaft“. Präsident Dr. de Laporte dankte für dieses Engagement „stellvertretend für all die vielen Ärztinnen und Ärzte, für die Arztsein mehr ist als ein guter Job“.

Freiburg: Albert-Fraenkel-Plakette verliehen

In Freiburg verlieh Südbadens Kammerpräsidentin Dr. Paula Hezler-Rusch die Albert-Fraenkel-Plakette an zwei verdiente Kammermitglieder:

Dr. Roland Freßle, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, war und ist in verschiedenste Gremien der Bezirks- und Landesärztekammer aktiv, so unter anderem als Delegierter der Vertreterversammlungen der beiden Kammern, als Delegierter zum Deutschen Ärztetag sowie als Mitglied des Ausschusses „Kinder und Jugendliche“ der Landesärztekammer. In diesen und weiteren Funktionen brachte er nicht nur die ärztliche Belange nach vorn, sondern auch die der „kleinen Patienten“.

Neben seinem Engagement in der „Kammerwelt“ setzte sich Dr. Freßle zudem für die Versorgung Geflüchteter ein. Er war Mitbegründer der Freiburger „Refudocs“ und hat eine Vielzahl von Projekten gestartet, die sich beispielsweise den Themen „Erst- und Notfallversorgung“ sowie „Organisation von Dolmetschern“ widmen.

Dr. Irmgard Posch, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, habe die Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Südbaden mitgeprägt, stellte Kammerpräsidentin Dr. Hezler-Rusch heraus. So sei sie in Südbaden Pionierin auf dem Gebiet der minimal-invasiven Chirurgie gewesen und habe zur Etablierung dieser OP-Technik beigetragen. Auch in der Einführung einer neuen Kaiserschnitt-Technik (Misgav-Ladach-Technik) sei sie involviert gewesen. Zudem habe sie sich im Ausland für verschiedene Hilfsorganisationen unter anderem für das Ende weiblicher Genitalverstümmelung eingesetzt und engagiere sich bezüglich der Verhinderung von MFA-Ausbildungsabbrüchen.

Reutlingen: Wilhelm-Griesinger-Medaille für verdiente Kammermitglieder

In Reutlingen zeichnete Südwürttembergs Kammerpräsidentin Dr. Sophia Blankenhorn zwei Persönlichkeiten mit der Wilhelm-Griesinger-Medaille aus:

Dr. Christina Paul, Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie und ebenfalls Palliativmedizinerin, erhielt 2023 eine persönliche Ermächtigung zur konsiliarischen Behandlung und Hausbesuchstätigkeit bei schwerkranken und todkranken Patienten zur Schmerztherapie und Symptomkontrolle oder zu entlastenden Eingriffen. „Es gelingt ihr und ihrem interdisziplinären Team, die Patienten mit ihren Angehörigen bestmöglich beim Sterben zu begleiten“, stellte Dr. Blankenhorn heraus.

Zudem trage Dr. Paul durch ihr vorbildliches Engagement in der palliativmedizinischen Weiterbildung maßgeblich dazu bei, dass der ärztliche Nachwuchs bestmöglich auf die Versorgung schwerstkranker Menschen vorbereitet wird. Dr. Paul leite sämtliche Kurse und Fallseminare, die die Fortbildungsakademie der Bezirksärztekammer Südwürttemberg zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin anbietet.

Dr. Günter Frey, Facharzt für Anästhesiologie, trat 1975 in die Bundeswehr als Stabsarzt ein, wurde 1977 zum Oberstabsarzt befördert und 1981 zum Oberfeldarzt ernannt. In dieser Funktion war Dr. Frey bis 2011 am Bundeswehrkrankenhaus in Ulm tätig. Präsidentin Dr. Blankenhorn betonte, Dr. Frey sei stets bereit gewesen, bei Auslandseinsätzen in Krisenregionen sein Leben aufs Spiel zu setzen, um allen Menschen vor Ort, die zu Schaden gekommen waren, Hilfe zu leisten.

Mit Dr. Frey würdigte die Bezirksärztekammer Südwürttemberg auch ein engagiertes Mitglied „der Kammerwelt“: So war er unter anderem Mitglied der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Südwürttemberg, Mitglied des Kammervorstands und auch bei der Landesärztekammer unter anderem im Ausschuss „Notfallmedizin“ und in der Vertreterversammlung aktiv.